Die Kunst der Fuge
Fugen als Gestaltungselement
Auch wenn Fugen in erster Linie einen bautechnischen Zweck erfüllen, können sie doch bewusst als Gestaltungselement eingesetzt werden. Denn neben der Auswahl der Fliesen ist auch die Anordnung der Fugen für die harmonische Gesamtwirkung eines Raumes entscheidend.
Unterschiedliche Fugenbilder lassen einen Raum ruhig oder unruhig, größer oder kleiner wirken. Fugen, die in einer klassischen Kreuzfugen-Verlegung gebildet werden, geben dem Raum eine andere Atmosphäre als Fugen in einer Verbandverlegungen oder gar die der Parkettverlegung entlehnten Fischgrät-, Tafel-, Kassetten- und Flechtmuster. Selbst die Fugenabstände erzielen eine ästhetische Wirkung: Sie lassen Räume kürzer, tiefer, höher oder niedriger erscheinen, als sie tatsächlich sind. Eine schmale Fliesenfuge macht Wand und Boden flächiger, während breite Fliesenfugen dem Raum einen robusten und rustikalen Touch geben.
Fugenbilder verändern die Ausstrahlung eines Raumes
Selbstverständlich hat auch die Fugenfarbe Einfluss auf die Wirkung des Fliesenbelages. Je nach Farbton können die Fugen kontrastieren, betonen oder eine harmonische Raumstimmung schaffen. Passt man die Fugenfarbe den Fliesen an, wirkt der Boden- und Wandfliesenbelag homogen und harmonisch. Dadurch erscheinen auch die Fliesen größer und der Raum insgesamt großzügiger. Benutzt man kontrastierende Farben, betonen die Fugen das Muster der Fliesenformate. Das Fugenbild wird dann zum bestimmenden Raumelement und lässt die Fliese „verblassen“. Der Raum wirkt lebendiger, aber auch unruhiger. Dafür steht heute ein breites Angebot an verschiedenen Fugenfarben, darunter auch außergewöhnliche Fugmassen mit Glimmeranteil, nachleuchtenden Pigmenten oder metallischem Glanz zur Verfügung.
Bevor man sich für eine Fliese oder ein Fliesenmuster entscheidet, sollte man sich deshalb auch immer über die gewünschte Anordnung des Fugenbildes, die Breite der Fugen und auch ihrer Farbe Gedanken machen.